- Josua
- Josua[hebräisch eigentlich »Jahwe ist Hilfe«], Jehọschua, in der Vulgata Iosua, nach 5. Mose 31, 14. 23 der Nachfolger des Mose und Anführer der israelitischen Stämme bei der Landnahme in Palästina. Der historische Josua war ein ephraimitischer Kriegsheld, der im 12. Jahrhundert v. Chr. bei der Landnahme der mittelpalästinensischen Stämme seinen Ruf begründete, sodass er nachträglich als Führer von ganz Israel erscheint. Das Buch Josua ist Teil des deuteronomistischen Geschichtswerkes und beschreibt die Eroberung des Westjordanlandes und die Verteilung Palästinas an die Stämme Israels. Die sich geschichtlich über mehrere Jahrhunderte erstreckende, sowohl kriegerische wie friedliche Abschnitte einschließende Landnahme Israels wird dabei in schematisierender Darstellung (unhistorisch) als Abfolge kriegerischer Eroberungen dargestellt. Der Erzählungsteil des Buches (2-11) wurde erst am Ende der Königszeit aus Einzelgeschichten zusammengestellt. Kapitel 6 schildert die Eroberung Jerichos. Die Grenzbeschreibungen und Ortslisten (13-21) stammen aus verschiedenen Perioden der Geschichte Israels bis zur Zeit des Königs Josia.Beispiele für die Darstellung Josuas in der bildenden Kunst des Frühchristentums sind die Mosaiken in Santa Maria Maggiore in Rom (2. Viertel des 5. Jahrhunderts) sowie die Josuarolle, eine vermutlich in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts geschaffene byzantinische Kopie eines spätantiken Originals (Rom, Vatikanisch Sammlungen). Sie schildert in fortlaufenden Bilderstreifen die Kämpfe des Josua. In typologischem Bezug zur Kreuztragung Jesu Christi werden Josua und Kaleb dargestellt, die gemeinsam eine riesige Weintraube tragen. Weitere Motive sind die Eroberung Jerichos (als Sinnbild des Jüngsten Gerichts) und die Kämpfe Josuas.M. Noth: Das Buch J. (31971);J. A. Soggin: Joshua (London 1972);L. Schwienhorst: Die Eroberung Jerichos (1986).
Universal-Lexikon. 2012.